Trichinellen bei einem Hausschwein in Ostvorpommern nachgewiesen
21.11.2008
Im Landkreis Ostvorpommern wurden bei einem Hausschwein Trichinellen nachgewiesen. Trichinellen sind Erreger, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können und dann z. T. schwerwiegende Erkrankungen hervorrufen. Der Nachweis beim Hausschwein ist in Deutschland im Gegensatz zu anderen Regionen extrem selten. Jährlich werden in Deutschland ca. 40 Millionen Hausschweine auf Trichinellen untersucht. Nachgewiesen wurden seit 1996 Trichinellen bei einem Hausschwein zuletzt 2003 in einem anderen Bundesland geführt.
Jedes einzelne geschlachtete Hausschwein und jedes erlegte Wildschwein muss vor der Beurteilung als „tauglich“ für den menschlichen Verzehr mit negativem Ergebnis auf Trichinellen untersucht worden sein. Diese Untersuchung ist gesetzlich vorgeschrieben. Bei Einhaltung dieser Vorschrift ist es ausgeschlossen, dass trichinellenhaltiges Fleisch in die Nahrungskette gelangt. Insofern besteht kein Anlass zur Beunruhigung.
Unabhängig, ob der Erreger bei einem Hausschwein oder einen Wildschwein nachgewiesen wird, wird der Tierkörper beschlagnahmt und unschädlich beseitigt. Zur Absicherung des Befundes geht eine Fleischprobe von dem Tier nach Berlin an das nationale Referenzlabor im Bundesinstitut für Risikobewertung. Die Infektion der Hausschweine kann verhindert werden, wenn keine rohen Fleischabfälle verfüttert und die Tiere von Schadnagern ferngehalten werden. Im Gegensatz dazu ist die Infektion beim Wildschwein schwer zu beeinflussen, weil der Erreger in der Natur und da insbesondere bei den kleinen Raubsäugern und Nagetieren zirkuliert. Die Untersuchung beim Wildschwein ist deshalb umso wichtiger. In Mecklenburg-Vorpommern wurden jüngst die Anzahl der Untersuchungsstellen erhöht, um die Anfahrtswege für die Jäger zu verkürzen.
Der Erreger verträgt keine Hitze und keine extreme Kälte. Er stirbt bei 65 °C binnen weniger Minuten oder bei Tiefgefrieren unter minus 18 °C innerhalb weniger Tage ab. Vorsicht ist geboten beim Rohfleischverzehr im Ausland. Die meisten Erkrankungen beim Menschen in Deutschland werden auf diese Ursache zurückgeführt.
Pressemitteilung – Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Nr.351/08